Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Alchemie, die Grundlage jeder sexualmagischen tantrischen Praxis

Alchemie, die Grundlage jeder sexualmagischen tantrischen Praxis

 
© http://tantric-abuse.blogspot.tw/2012/09/alchemie-die-grundlage-jeder.html

 

 

Der ein oder andere Leser will vielleicht mit Magie und Alchemie nichts zu tun haben. Sie wecken kein Interesse, denn es sind die Wissenschaften von gestern. Daraus wird gefolgert, dass es sie heute nicht mehr gibt und vor allem, dass sie keine Anwendung mehr finden, geschweige denn, tatsächliche Auswirkungen in der Realität haben. Darüber hinaus sind sie für viele Menschen von höchst esoterischer Qualität und stehen somit nicht in Beziehung zum tibetischen Buddhisamus und tantrischen Hinduismus. Schließlich, so die Meinung vieler, geht es um die Lehre Buddhas und nicht um irgendwelche esoterischen Lehren,
Als Betroffene sage ich ganz klar, dem ist nicht so. Die Alchemie ist die "Technik" mit der die Ideologie, der schwarzmagische background, die Überzeugung, oder wie wir im Westen sagen, das credo eines Tantrikers durchgeführt wird. Sie ist der wahre Inhalt der sexualmagischen Tantras, der rituellen Vorschriften. Die Lehre Buddhas ist nur der Schleier, der über allem liegt und den es heißt endlich zu lüften.
 
Sexualmagische, tantrische Praktiken basieren auf dem Hintergrund der Alchemie und damit auf einer ganz bestimmten Sichtweise dieser Welt und des Umgangs mit ihr.

Um Sexualmagie zu verstehen, ist es unumgänglich, für die damit verbundenen Inhalte der Alchemie Verständnis aufzubringen.
Wer dies tut, für den erübrigen sich einige Fragen, die immer wieder gestellt werden. Schaut man ins Internet, wird bereits häufig über sexuellen Missbrauch, vor allem im tibetischen Buddhismus, berichtet. Dies sowohl von Seiten engagierter Menschen, als auch von betroffenen Frauen selbst. Im tantrischen Hinduismus steht dieser Aspekt nicht so im Vordergrund, da aufgrund des westlichen Verständnisses von Tantra bekannt ist, dass dort mit Sexualität gearbeitet wird, so dass hier das Thema sexueller Missbrauch noch nicht so akut ist. 
 
In Diskussionsforen tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf. Allerdings bewegt sich die Diskussion weltweit immer auf einer bestimmten Ebene, nämlich der Ebene, die uns von unserer modernen, psychologischen Aufklärung her zum Thema sexueller Missbrauch bekannt ist. Aber diese Form der Diskussion läuft im Kreis und führt zu keinerlei Ergebnis. Da tauchen Fragen auf wie: Dürfen Lamas Sex haben, da sie doch angeben, zölibatär zu leben? Ist Sex mit erwachsenen Frauen Missbrauch, wenn er freiwillig geschieht? Ist Sex mit Schülerinnen Missbrauch? Ist Sex mit dem Lehrer tatsächlich hilfreich für die eigene spirituelle Entwicklung etc. etc.? Diese Fragestellungen zur Sexsualität kann man beliebig fortsetzen. Da wird argumentiert, philosphiert, verteidigt und beschuldigt und wenn gar nichts mehr hilft, der moralisch - ethische Aspekt ins Feld geführt. Alle diese intellektuellen Verrenkungen führen eher in die Verwirrung, als zur Klärung. Es ist keine moralisch - ethische Frage. Im tantrischen tibetischen Buddhismus und tantrischen Hinduismus gibt es weder Moral, noch Ethik, aber es gibt einen alchemistischen Prozess, der eine Ideologie beinhaltet. Wenn dieser Prozess verstanden wird, dann ist es auch keine Frage mehr, was es mit dem "sexuellen Missbrauch" auf sich hat.
 
Bereits 1999 haben die Eheleute Trimondi in ihrem Buch "Der Schatten des Dalai Lama" diesen Prozess intensiv dargelegt. Ich empfehle jedem Interessierten, dieses Buch zu lesen, auch wenn es auf deutsch nur noch antiquarisch zu erhalten ist. Es beschreibt das Kalachkra Ritual des tibetischen Buddhismus, ein sexualmagisches, auf alchemistischer Sichtweise beruhendes, frauenverachtendes Ritual.

 
Ich werde nun versuchen, die alchemistischen Zusammenhänge so komprimiert und verständlich wie möglich zusammen zu fassen.
 
Zunächst einmal sind vier Grunsaätze zu benennen, nach denen die Alchemie arbeitet.
<!--[if !supportLists]-->·         <!--[endif]-->solve et coagula (löse und füge wieder zusammen)
<!--[if !supportLists]-->·         <!--[endif]-->Trenne das Reine vom Unreinen, das Feine vom Groben.
<!--[if !supportLists]-->·         <!--[endif]-->Alles besteht aus drei wesentlichen Bestandteilen, nämlich aus Körper, Seele Geist.
<!--[if !supportLists]-->·         <!--[endif]-->Die größte Kunst in der Alchemie ist "der rechte Umgang mit dem Feuer"
Zu diesen Grundlagen geben die Tantras sehr genaue Anweisungen für den Tantra Meister. 
 
Solve et coagula
Für die Vorstellungskraft des von Alchemie unbedarften Lesers muss weiter erklärt werden, dass ein Alchemist nicht nur im Labor mit Stoffen und Metallen experimentiert. Wie ich oben als einen Grundsatz genannt habe: Alles besteht aus drei wesentlichen Bestandteilen, nämlich Körper, Seele, Geist. Es wird also experimentell im Labor, zugleich aber auch immer psychisch und mental gearbeitet. Hierzu schreiben die Eheleute Trimondi: 
"Doch ging es den >wahren< Adepten (ob Tantrikern oder europäischen Alchemisten) nicht nur um das reale gelbe Metall, sondern um das sogenannte >geistige Gold<. Darunter verstand man im Westen den >Stein der Weisen< oder das >hermtische Elexier<, das denExperimentator in einen Übermenschen verwandelte. Alchemie und Tantrismus haben deswegen dasselbe spirituelle Ziel. Um dieses zu erreichen, waren im Labor des Adepten mehrere Wandlungsprozesse notwendig, die nicht nur in der Gestalt von chemischen Vorgängen stattfanden, sondern die der Alchemist auch als sukzessive Transformation seiner Persönlichkeit erlebte, das heißt, seine Psyche wurde im Laufe des Experimentierens mehrmalsm >aufgelöst< und dann wieder zusammengesetzt. Solve et coagula (löse und binde) ist deswegen die erste und beklannteste Maxime der hermetischen Kunst. (Trimondi, 151)

Benjamin Walker schreibt in seinem Buch "Tantrismus" dazu: 
" Bei der inneren Alchimie begibt sich der Tantriker auf einen Weg voller Übungen und Experimente mit und innerhalb des Körpers und benutzt ihn quasi als Laboratorium. Sein Ziel ist die Transmutation der Substanzen in seinem inneren System durch Yoga und Magie:" (Walker, S. 69)
 
Ein weiterer wichtiger Grundsatz von der Vorgehensweise her ist der, dass jedes alchemistische Werk immer mit der "materia prima" beginnt.
 
Zur "materia prima" muss einiges erklärt werden, denn sie ist der Urgrund allen mysogynen Denkens und  aller daraus  folgernden Misshandlungen an Frauen. 
Wie das Geschlecht der Wörter schon anzeigt, handelt es sich um einen weiblichen Stoff. Diese Tatsache der weiblichen Zuordnung der "materia prima" ist in der gesamten Ideologie äußerst wichtig; denn es wird gefolgert, dass das Weibliche grundsätzlich alles Übel dieser Welt ist. Es bringt die Welt der Erscheinungen (samsara) hervor. Ich komme zurück zu meiner aus den Posts zur Magie bekannten Analogiekette, die sich in diesem Zusammenhang wie folgt darstellt: materia analog Natur analog Mutter analog Hervorbringen analogGebären. Die Frau ist aufgrund ihrer Gebärfähigkeit diejenige, die das samsara, die Welt der Erscheinungen und damit den Kreislauf der ständigen Wiedergeburten aufrecht erhält. Dies bedeutet zugleich, ein Erreichen der Erleuchtung kann noch unzählige Inkarnationen dauern. Der östlicheTantriker hat es sich nun zur Aufgabe gemacht. sich aus diesem Kreislauf der Wiedergeburten und des samsara zu befreien. Dies geschieht über die Vernichtung und Verinnerlichung des Weiblichen. "Erst mit der rituellen Vernichtung des Weiblichen kann nach dieser misogynen Logik die illusionäre Welt (Maya) überwunden und transzendiert werden." (Trimondi, 95)
 
Dieses mysogynste allen Gedankenguts, dieses mit männlichen Allmachtsphantasien ausgestattete Schauspiel, dieses an Bösartigkeit nicht mehr zu überbietende Procedere ist Realität im 21. Jahrhundert.
 

Der rechte Umgang mit dem Feuer.
Die "materia prima" wird in einem ersten Akt verbrannt. Was sich erst einmal wie ein vollkommen normaler Vorgang im Labor anhört, wird von den Eheleuten Trimondi wie folgt dargelegt: "Das Herumexperimentieren mit dem Urstoff hört sich für einen Uneingeweihten recht harmlos an.
 Dahinter verbirgt sich jedoch ein symbolischer Mord. Die schwarze Materie als ein Symbol des Urweiblichen und der machtvollen Natur, aus der wir alle stammen, wird verbrannt, oder je nach Fall auch verdampft, zerschnitten oder zersstückelt. Mit der Zerstörung der prima materia zerstören wir deswegen gleichzeitig unsere >Mutter< oder das >Urweibliche< schlechthin. Der europäische Adept schreckt denn auch nicht vor den krassen Tötungsmetaphern zurück: >Öffne den Schoß deiner Mutter<, heißt es in einem französischen Text aus dem 18. Jahrhundert, >mit einer stählernen Klinge, grabe in ihren Eingeweiden und dringe zu ihrer Gebärmutter vor, dort wirst du unsere reine Materie (das Elixier) finden.< (* Bachelard, 282) Symbolisch steht dieser gewalttätige erste Akt der alchemistischen Inszenierung mit dem Opfer, dem Tod und der schwarzen Farbe im Kontext und wird deswegen Nigredo , das heißt >Schwärzung<, genannt. (Trimondi, 153).

"Trenne das Reine vom Unreinen, das Feine vom Groben" 
Dieser Grundsatz ist in diesem Akt umgesetzt. Aus der groben Urmaterie, der schwarzen Materie, der "materia prima" hat der westliche Alchemist,  das reine Elexier gewonnen, das der östliche Tantriker Gynergie nennt. 

Entsprechend der Dreiteilung existiert das aus der Verbrennung herausdestillierte Elexier oder die Gynergie des östlichen Tantrismus, sowohl als reale Flüssigkeit, als sogenannte "Jungfrauenmilch",
 als auch als ätherische, feinstoffliche Frau im seelisch-geistigen Zustand des Alchemisten, oder Tantrikers. Diese wird mit den herrlichsten Namen belegt. Die Eheleute Trimondi nennen hier solche wie die"reine Sophia", die "keusche Mondgöttin", die "weiße Himmelskönigin". So ist der Urstoff vollendst gereinigt und das weibliche Prinzip von allen materiellen Gegebenheiten befreit.
  
Nochmals der rechte Umgang mit dem Feuer
Aber damit noch nicht genug. Es folgt noch ein dritter Schritt. Der Alchemist oder Tantriker trinkt die Jungfrauenmilch als Zeichen der Verinnerlichung des gereinigten Weiblichen auf körperlicher Ebene und er löst im geistig-seelischen Prozess die feinstoffliche Frau auf und integriert sie in sich zum Androgyn zum Herrscher gleichsam über beide Pole. Nochmals die Eheleute Trimondi: 
"......., denn erst wenn der Adept ebenso wie der Tantriker die Autonomie des femininen Prinzips völlig zerstört und es in sich integriert hat, ist das Ziel des Opus erreicht. Zu diesem Zweck bearbeitet und vernichtet er die >keusche Mondgöttin<  oder die >weiße Frau< (Inana Mudra) wiederum durch das Element Feuer.
 Der italienische Okkultist Julius Evola hat diesen Vorgang ungeschminkt und mit klaren Worten beschrieben: In dieser Phase >werden Schwefel und Feuer wieder aktiv, das lebendig gewordene Männliche wirkt auf die Substanz ein, .....gewinnt die Oberhand über das Weibliche, absorbiert es und übermittelt ihm die eigene Natur.< (* Evola, 1983, 435) Das weibliche Prinzip wird demnach gänzlich vom männlichen vereinnahmt." (Trimondi, 155)

Im Kalachakra Ritual der tibetischen Buddhismus Werden diese drei Stadien des Weiblichen wie folgt benannt:
<!--[if !supportLists]-->·         <!--[endif]-->Karma Mudra, sie ist die reale Frau, im übertragenen Sinn die "materia prima", die bearbeitet werden muss (mit dem Feuer), um sie aus der Welt, aus der Materie herauszulösen und sie in ihrer materiellen Form dann verschwinden zu lassen.
<!--[if !supportLists]-->·         <!--[endif]-->Inana Mudra, sie ist die aus der "materia prima" herausdestillierte feinstoffliche Frau mit jungfräulichen Attributen im geistig-seelischen Prozess des Tantrikers. Sie ist lediglich aus der grobstofflichen Materie herausgelöst und ins Feinstoffliche transformiert und muss demnach noch weiter bearbeitet werden.
<!--[if !supportLists]-->·         <!--[endif]-->Maha Mudra, sie ist die weiter bearbeitete Inana Mudra, das in den Tantra Meister schließlich integrierte weibliche Prinzip, das ihn zum Androgyn und zum Maha Siddha, zum großen Magier, macht. 
Dieses Vorgehen ist ein gigantisches zweifaches "Frauenopfer". Ähnliches findet man immer wieder im Laufe der Menschheitsgeschichte und in den verschiedenen Kulturen. Das bekannteste Frauenopfer im westlichen Bereich ist die Hexenverbrennung der Katholischen Kirche; die weisen Frauen, die als Gefahr für das männliche Prinzip und das religiöse Ziel angesehen wurden. Das Männliche dominierte sie und verbrannte sie schlichtweg bei lebendigem Leib. "Der rechte Umgang mit dem Feuer" spielte hier keine Rolle, wie übrigens auch bei den heutigen Tantrikern nicht. Ganz Europa war damals ein riesiges, öffentliches, alchemistisches Labor. Heute verbieten hier Gesetze und Menschenrechte solche Vorgehensweisen. Und so wird natürlich keine Frau mehr angezündet, wenigstens nicht öffentlich auf dem Scheiterhaufen. Der Tantriker hat dafür eine andere Form, sie zum lodern zu bringen. Er setzt mit unglaublicher Gewalt ihre Kundalini Energie in Gang, die bekanntermaßen auch als Feuerschlange gilt. Ja, der sexualmagische Tantrismus ist ein weites Gebiet, und über die Kundalini Energie gibt es noch viel zu sagen.

Hieran anschließen müsste sich nun eine Erklärung zum "sexuellen Missbrauch" im tibetischen Buddhismus und tantrischen Hinduismus, da dieses Thema eng mit dieser gesamten misogynen Ideologie verbunden ist.
Ich gebe die Erklärungen dazu in einem separaten Post und bitte den Leser, demnächst weiter zu lesen.
 

Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg