Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Ein Appell an die Frauen

Ein Appell an die Frauen

 
© http://tantric-abuse.blogspot.tw/2012/09/ein-appell-die-frauen.html


Aus gegebenem Anlass wende ich mich heute an die Frauen dieser Welt, um einen Punkt in die Diskussion zu bringen, mit dem wir uns generell und insbesondere im sexualmagischen Thema befassen sollten.

Ich zeige gleich die Kopie eines Post von dem Blog von Herrn Dr. Hans Ulrich Gresch, einem namenhaften, allerdings für einige Leute auch unbequemen Psychologen hier in Deutschland. Herr Dr. Gresch hat ein hervorragendes Buch über Bewusstseinsmanipulationen geschrieben und ist ein Fachmann für Hypnose und SuggestionDiese Techniken spielen im tibetischen Buddhismus und tantrischen Hinduismus und generell in der Sexualmagie eine ausschlaggebende Rolle.


Jetzt hat Herr Dr. Gresch vor einigen Monaten ein Blog eröffnet.
Was er schreibt ist mutig und nicht angenehm für die psychiatrische Welt. Wenn ich sein Hauptthema kurz zusammenfasse, dann lautet es: Es gibt keine psychischen Erkrankungen, und die medikamentöse Behandlung mit Neuroleptika ist gefährlich, weil sie schwerwiegende Erkrankungen nach sich zieht. Die Psychiatrie dient dazu, Menschen,die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen, zu kontrollieren und u.U. in der geschlossenen Psychiatrie wegzusperren. Das ist übrigens Konsens auf der ganzen Welt, egal in welcher Staatsform. Für Herrn Dr. Gresch ist dies Freiheitsberaubung. Er begründet dies auf seinem Blog natürlich ausführlich.

Und hier nun das Posting von Herrn Dr. Gresch vom gestrigen Tag:
 
 
"Dienstag, 11. September 2012
Er sagte, dass psychische Krankheiten ein Mythos seien.

Er sagte, dass die Trennung von Psychiatrie und Staat ebenso erforderlich sei wie die Trennung von Kirche und Staat.
 

Er sagte, dass die Anschuldigung, psychisch krank zu sein, der Anklage wegen eines Verbrechens entspreche.
 

Er sagte, dass man bei jedem Menschen Zurechnungsfähigkeit vermuten sollte, ebenso wie bei jedem Angeklagten Unschuld (bis zum Beweis des Gegenteils).
 

Er sagte, dass Zwangseinweisungen, Zwangsbehandlungen und Zwangsdiagnosen von angeblich psychisch Kranken abgeschafft werden müssen.
 

Er sagte, dass die Möglichkeit der psychiatrischen Begutachtung der Schuldfähigkeit bei Strafprozessen abgeschafft werden muss.
 

Alles, was er sagte, war völlig klar und unmissverständlich.
 

Von sich sagte er, dass er nichts Neues entdeckt, sondern nur Offensichtliches ausgesprochen habe. Häuser, in die man gegen seinen Willen gebracht würde und die man nicht verlassen dürfe, seien keine Krankenhäuser, sondern Gefängnisse. Normabweichungen seien keine Krankheiten.
 

Die Rede ist von Thomas Szasz, einem der bedeutendsten Psychiater unserer Zeit. 
Er starbam 8. September 2012 in seinem Haus in Manlius, New York, USA im Alter von 92 Jahren.

Szasz war ein Mann, dessen Denken bis in die feinsten Verästelungen seiner Gedanken vom Geist der Freiheit durchdrungen war. Er schrieb 35 Bücher und Hunderte von Artikeln, die auch in Zukunft das Fundament jeder rationalen und humanen Haltung zur Psychiatrie bilden werden."
 
 
 
 

Warum veröffentliche ich diesen Nachruf?
Aufgrund der Thematik dieses Blogs spreche ich alle Frauen an, die sich in tibetisch buddhistischen Sanghas befinden, die in Tantra Instituten an Seminaren teilnehmen, die Neo Tantra praktizieren, oder sich in anderen tantrischen Zusammenhängen befinden, derer es sehr viele gibt. Und ich spreche die Frauen an, die im Internet Kontakt zu einem Mann haben, der angibt, Tantra zu praktizieren, oder gar von sich sagt, Tantra Meister zu sein.
 
Ich bitte diese Frauen - und natürlich auch alle anderen Frauen mögen sich angesprochen fühlen - ernsthaft zu reflektieren, wie es ihnen geht, in welchem körperlichen und psychischen Zustand sie sind und ob es ihnen gut geht. Sexualmagische Rituale und Manipulationen in der Meditation haben gravierende körperliche und seelische Folgen. Das Wichtige aber ist, was darauf folgt und was ich unter dem Post "Grundlegendes zur Sexualmagie" bereits ansatzweise dargelegt habe.
 
  • Täter unterstellen Frauen, die über Unwohlsein reden und darlegen, dass es ihnen nicht gut geht, sehr schnell "psychische Probleme". 
  • Täter machen gerne den Hinweis, Die Betroffenen sollten sich in psychiatrische Behandlung  begeben.
  • Täter aktivieren sofort den allgemeinen gesellschaftlichen mainstream und damit zugleich auch einen ganz legalen Weg: Wer "merkwürdig" redet, oder gar "merkwürdige" Körpergefühle hat, wird psychiatrisiert.
  • Täter erfahren einen großen Schutz durch diesen gesellschaftlichen, juristischen und medizinischen Rückhalt. 
  • Täter projizieren die Schuld immer auf das Opfer indem sie z.B. behaupten, die Betroffenen seien verrückt.
  • Täter werden  ihre Macht nicht so ohne weiteres abgeben und die Psychiatrie unterstützt sie dabei. 
  • Für Tätern tantrischer, sexualmagischer Methoden gelten die gleichen psychologischen Grundsätze, wie für Tätern des sexuellen Missbrauchs; ihr Verhalten ist das gleiche.
  • Aufgrund der teilweise gravierenden Symptomatik wenden sich die Opfer häufig an Psychiater, die sie dann für "psychisch krank" erklären. 
  • die Opfer fühlen sich nicht nur nicht verstanden, sondern werden darüber hinaus auch abgewertet, etikettiert und stigmatisiert.
  • Die Quintessenz aus Allem ist, dass die Opfer u.U. in der Psychiatrie verschwinden, da sie schließlich "merkwürdige" Dinge erzählen, oder gar Stimmen hören, oder von nicht nachweisbaren Schmerzen berichten, während die Täter ihre Menschenverachtung weiter fortführen können.

Betroffene von den Folgen meditativer Praktiken, oder sexualmagischer Gewalt sollten sich folgender Tantsachen bewusst werden: 
  •  Sexualmagische Rituale an Frauen sind Misshandlung, und die Folgen von Misshandlung sind nicht "psychische Erkrankungen", sondern Verletzungen, sowohl des Körpers, als auch der Seele. Das ist ein großer Unterschied!
  • Sexualmagische Rituale sind keine Auswüchse übersteigerter und damit "krankhafter" Phantasien von Frauen, sondern eine grausame Tatsache, die erlebt wurde und wird.
  • Alle sexualmagisch misshandelten Frauen, die mir bekannt sind, kennen den Täter, der ihnen das angetan hat. Als erwachsene selbst-bewusste Frauen unterliegen sie damit nicht irgendwelchen "psychischen Krankheiten", sondern einer klaren Realität.
  • Die Folgen der Misshandlung in sexualmagischen Ritualen bleiben dem sozialen Umfeld nicht verborgen. So muss auch das Umfeld lernen, diese Folgen nicht zur "psychischen Erkrankung" zu erklären. Ein schwieriger Weg für Freunde und Familie.

Sexualmagische Misshandlung zielt u.a. auf das Unterbewusstsein der Frauen ab, das manipuliert werden soll. Im tibetischen Buddhismus und tantrischen Hinduismus soll die Frau mit all ihrem Sein verschwinden und übrig bleiben soll nur noch ihre reine Energie, die der Tantriker absorbieren will, zur Entwicklung absoluter Macht. "Durch magische Riten wird hier wie dort  ein doppelgeschlechtliches, egozentriertes Überwesen produziert - ein >geistiger König<, ein >Großer Magier< (Maha Siddha), ein machtvoller >Androgyn<, der >universelle Hermaphrodit<. (Trimondi, "Der Schatten des Dalai Lama", S. 156). Für dieses Ziel wird auch vor bewusstseinsmanipulierenden Techniken nicht Halt gemacht. Dazu gehören Suggestion, Versetzung in Trancezustände, welche meditativen Zuständen gleich sind und Hypnose, die angewandt wird, um u.a. sog. posthypnotische Befehle zu setzen. Hinzu kommt, wie ich schon in meinem Post "Ein bildliche Darstellung der Sexualmagie mit Erklärung" dargelegt habe,  dass der Kern sexualmagischer, tantrischer Rituale das Aufbrechen der Kundalini Energie ist. Dieser Akt hat verheerende Auswirkungen auf Frauen.

Wenn es also einer Frau in den weiter oben genannten Zusammenhängen nicht gut geht, so ist es möglich, dass dies Folgen der gerade erwähnten Techniken sind. Sie bedarf dann dringend der Hilfe von Außenstehenden und darf auf keinen Fall allein gelassen werden. Sie bedarf jedoch nicht der Bewertung, sie sei psychisch krank.
 
 
 "Er sagte, dass die Anschuldigung, psychisch krank zu sein, der Anklage wegen eines Verbrechens entspreche."
 
Ich bleibe dabei, wie schon in meinem Profil geschrieben:

Es ist an der Zeit, die Frauen zu fragen!

Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg