Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Paul Williams: Der Buddhismus ist hoffnungslos (Der „tibetische“ Buddhismus ist hoffnungslos. Mit Leserkommentaren.) (2)
Westliche Philosophie hat so etwas nicht hervorgebracht und ist schon deshalb ungeeignet als Instrument, um den Buddhismus zu zergliedern. Aussagen irgendwelcher Pontifices sind es erst recht.
 
Und was ein "Vernunftglaube" ist, muss mir der Hr. Williams erst erklären. Oder vielleicht lieber ... doch nicht.
 
Jedenfalls kann der Dalai Lama nichts für solche Leute, und ich würde die Redaktion der "Presse" höflich bitten, sich ihre Experten in Zukunft nach besseren Kriterien auszusuchen.
 
 

 Gast: Buddhist aus Taiwan 26.05.2012 06:22

Re: Sehr fragwürdig

Die Meditation ist nur ein Instrument, um das Bewusstsein zu trainieren und zu verfeinern. Wenn das Bewusstsein verfeinert wird, ist es einfacher zu beobachten, wie unwahr die Körperlichkeitsgruppe, Gefühlegruppe, Wahrnehmungengruppe, Formationengruppe und die erst sechs Vijnanas der Vijnanas sind. 
 
Wenn ein Praktizierender das bestätigen kann, kann er nach der buddhistischen Lehre weiter fortsetzen, um zum Arhat oder zum Buddha zu erwachen.
 
Aber entweder der Hinayana oder Mahayana hängt sich von Alaya Vijnana ab. Die Theorie des Acht Vijnanas ist die Wurzeln des Buddhismus. (Der tibetische Buddhismus behauptet aber die Theorie des Sechs Vijnanas. Er behauptet, dass das Bewusstsein permanent ist, was der Lehre des Buddha Shakyamuni widerspricht. Davon ausgehend ist der TB kein Buddhismus.)
 
 

 Söpalodrö 26.05.2012 13:47

Re: Re: Sehr fragwürdig

Ich habe Ihnen schon oben geantwortet. Ich weiß nicht, woher Sie diese Behauptung nehmen, aber Sie haben ganz einfach unrecht.
 
Ich habe im tibetischen Buddhismus genau das Gleiche gelernt wie Sie, nämlich, dass es acht Arten des Bewusstseins (Vijnanas) gibt. Erklären Sie mir bitte, woher Sie die Behauptung einer "Theorie der sechs Vijnanas" im tibetischen Buddhismus haben, würde mich wirklich interessieren, wer solche Falschmeldungen verzapft.
 
 

 Gast: Buddhist aus Taiwan 26.05.2012 16:09

vijnana ist nicht Bewusstsein

Vijnana ist kein Bewusstsein. Bewusstsein ist ein von den Vijnanas (es ist das sechste Vijnana). Es ist also falsch, Vijnana "Bewusstsein" zu übersetzen.
 
Der tibetische Buddhismus behauptet, die beste Zeit das feine Bewusstsein zu empfinden, ist im Orgasmus. Deshalb muss der Lama täglich Sex mit Frauen haben, um das feine Bewusstsein zu empfinden. Mit ihm kann er die Leerheit beobachten. Achtung: Im Herzsutra lautet: Ohne Körperlichkeit, ohne Gefühle, Wahrnehmungen, Formationen... Im Orgasmus die Leerheit zu beobachten und keine Gedanken zu haben, ist es nicht körperlich, Gefühl, Wahrnehmung...?
 
Bei der Erleuchtung des tibetischen Buddhismus handelt es sich um Bewusstsein. Doch ist das Bewusstsein impermanent. Es ist nicht das Herz, das im Herzsutra beschreibt.
 
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 Iceland62  25.05.2012 16:26

Kohärenz

Auch Buddhisten mögen Liebe empfinden. Aber wenn man die buddhistische Lehre konsequent zu Ende denkt, landet man im Nirvana, welches auch bereits im diesseits angestrebt wird, was mit einer apatischen Grundhaltung einhergehen kann, die der Dalai Lama aber nicht hat.
 
Theorie und Praxis unterscheiden sich hier bei diesem Mann.
 
Zumindest die Liebe zwischen Mann und Frau wird bei buddhistischen Mönchen und Nonnen als Hemmnis angesehen auf dem Weg zur Erleuchtung. Die dürfte William aber nicht gemeint haben.
 
Es ist auf jeden Fall so, dass gerade der tibetische Buddhismus viele abergläubische Elemente besitzt. Bereits, wie der Dalai Lama Dalai Lama wurde, basiert auf einem abergläubischen Ritual. Zu Päpsten werden heutzutage alte Herren, keine kleinen Kinder. Das ist bei anderen buddistischen Strömungen besser geregelt.
 
 

 Söpalodrö 25.05.2012 19:23

Re: Kohärenz

Sie haben leider, wie so viele, die Idee des Nirvana völlig missverstanden. Das hat nichts, aber auch GAR nichts mit Apathie zu tun, sondern nur mit Befreiung vom Leiden. Auch nicht mit "Nichts" im Sinne von Auslöschung. All das beruht auf den falschen Übersetzungen und Interpretationen buddhistischer Texte, das hat ja im Westen schon vor 200 Jahren begonnen und wird, leider, von sogenannten Buddhismusexperten immer noch verbreitet.
 
Und die körperliche Liebe wird im Buddhismus keineswegs als Hemmnis im eigentlichen Sinn verstanden. Jedenfalls nicht im moralischen Sinn, so wie im Christentum und anderen theistischen Religionen. Wenn jemand als Buddhist auf Sex verzichtet, dann aus sozusagen praktischen Gründen, um die ganze Energie auf den Weg der Meditation konzentrieren zu können.
 
Über die Frage des Tulku-Systems, also der Erkennung von Wiedergeburten, könnte man lang diskutieren, aber das sprengt hier den Rahmen. Sowas allerdings lediglich als "abergläubisches Ritual" abzutun, wird der Komplexität der Sache nicht gerecht.
 
Und last not least: Ich sehe nicht, wo Theorie und Praxis beim Dalai Lama sich unterscheiden.
 

 
 Gast: Buddhist aus Taiwan 26.05.2012 06:00

Im Nirvana ist nicht Nichts.

Beim Nirvana geht es nicht um Nichts. Wenn der Buddhismus nur Nichts wäre, braucht man die buddhistische Lehre zu lernen und praktizieren?
 
Ein Buddhist lernt nach der buddhistischen Lehre: Die Körperlichkeitsgruppe, Gefühlsgruppe, Wahrnehmunngsgruppe, Formationengruppe und die erst sechs Vijnanas der Vijnanasgruppe sind vergänglich, zerbrechlich und impermanent. Er versteht sie jetzt nur wörterlich. Wenn er nach der Lehre praktiziert, die Fünf-Skandhas (wie oben erwähnt) genau zu beobachten und bestätigen, dass sie impermanent und unwahr sind, kann er auf sie verzichten.
 
Dann lehrt ihn der Buddha, dass das achte Vijnana - Alaya Vijnana permanent ist, das jedes fühlende Wesen hat. Wenn er daran glaubt, hat er keine Angst, auf all sein "Ich" aufzugeben. So wird er zum Arhat erwachen. Im Todesmoment verzichtet er sein "Ich" (auf Körperlichkeit, Gefühle etc aufzugeben), wird er nicht im human realm oder heavenly realm geboren, bricht den Kreis des Wiedergeburts und kommt ins Nirvana. Im Nirvana ergibt sich aber sein Alaya Vijnana, das permanent und unsterblich.
 
Das Nirvana ist also ein Begriff für das Alaya Vijnana, wenn er allein ist (ohne Körperlichkeit, Gefühle etc. dabei). In anderen Wortern, ist Nirvana ein Ausdruck, der das Wesen des Alaya Vijnana schildert.
 
Alaya Vijnana ist die Wurzel des Buddhismus. Ohne Alaya Vijnana wird niemand zum Arhat oder Budda erwachen.
 
Alaya Vijnana ist also die Zielscheibe der Befreiung und der Buddhaschaft.
 
 

 Söpalodrö 26.05.2012 13:50

Re: Im Nirvana ist nicht Nichts.

Tja, nur leider ist ein Arhat kein vollkommen Erleuchteter. Hier widerspricht der tibetische Buddhismus (wie übrigens alle Mahayana-Schulen) halt dem Hinayana. Auch stimmt die Sache mit der Permanenz und Unzerstörbarkeit des Alaya Vijnana (man nennt es oft auch "Speicherbewusstsein" halt nur auf der Hinayana-Ebene.
 
Die Gleichsetzung von Arhat und Buddha ist jedenfalls sicher nicht korrekt. Man muss nur das Herzsutra lesen...
 

 
 Gast: Buddhist aus Taiwan 26.05.2012 15:42

Re: Re: Im Nirvana ist nicht Nichts.

Arhat ist kein vollkommen Erleuchteter, weil er nicht weisst, wo sein einzeln Alaya Vijnana ist. Unbezweifelt ist er erwacht dazu, dass sein "Ich" unwahr ist und nicht mehr an sein "Ich" festhält. Im Todesmoment will er keine Fünf-Skandhas mehr haben und geht ins Nirvana. Er bricht den Kreis der Wiedergeburts.
 
Arhat und Buddha sind nicht gleichgesetzt. Zum Arhat erwacht gehört dem Hinayana, zum Buddha dem Mahayana. Jedoch hängen die beiden vom Alaya Vijnana ab. Ohne Alaya Vijnana wird keiner zum Arhat oder zum Buddha erwacht.
 
Alaya Vijnana hat die Speicherfunktion. Jedoch ist es kein "Bewusstsein". Bewusstsein ist das sechste Vijnana. Vijnanabedeutet "erkennen" - Farben, Stimme, Gerüche etc zu erkennen, ist die Funktion der Vijnanas.
 
Was das Herzsutra schildet, ist das Alaya Vijnana. Das Alaya Vijnana ist nicht mehr nicht weniger, nicht kommen nicht gehen, nicht eins nicht unterschiedlich, nicht geboren nicht sterblich, nicht rein nicht sauber... Es ist undualistisch. Wenn man es herausfindet und beobachtet, wird er bestätigen, dass das Alaya Vijnana undualistisch ist. Er weisst dann, was das Herzsutra schildert, ist das Wesen des Alaya Vijnanas.
 
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Gast: Beate Maier 25.05.2012 13:43

Die Apokalypse des Dalai Lama (Kalachakra)

Ich finde die "Apokalypse" des Dalai Lama sehr interessant, kreuz&quer berichtete bereits darüber, gut fannd ich die Zusammenfassung aufhttp://www.iivs.de/~iivs01311/Kalachakra/dec.dt.htm
 
 

 Gast: Buddhist aus Taiwan 26.05.2012 05:26

Die tantrische Sexualpraktik des TB ist keine buddhistische Lehre.

Kalachakra ist die wichtige Initiationen für den tibetischen Buddhismus. In dem Höchten-Yoga muss der Yogi Sex mit mehren (bis zum 12) Frauen haben. Jeder Grosslama muss es praktizieren. Wenn er im Orgasmus keine Gedanken dazu haben kann, ist er qualiziert. Damit erwacht er zum Buddha.
 
Das ist unvorstellbar, aber es ist wahr. Die Lehre des tibetischen Buddhismus ist tantrische Sexualpraktik, die nie zum wahren Buddhismus gehört.
 
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 Gast: Buddhist aus Taiwan 26.05.2012 05:00
 

Das Interview ist gut für Erkennung der Wahrheit: TB ist kein Buddhismus

Der Buddhismus lehrt die Wirklichkeit des Lebens der fühlenden Wesen. Der Buddha Shakyamuni bringt den Anhängern bei, wie sie praktizieren. Alle seine Ausdrücke werden dann die Lehre sein. Das heisst, von der Praxis kommt die Lehre. Die Lehre kann nur wörterlich verstanden werden, bevor sie praktiziert wird.
 
Die buddhistische Lehre beruht auf die Theorie des Acht Vijnanas. Alle fühlenden Wesen haben acht Vijnanas:
Augen-Vijnana: die Farben wahrzunehmen.
Ohren-Vijnana: die Stimme wahrzunehmen.
Nasen-Vijnana: die Gerüche wahrzunehmen.
Körper-Vijnana: die Tastsinne wahrzunehmen.
Das Sechste Vijnana: das Bewusstsein, das erkennen, denken und analysieren kann.
Das Siebte Vijnana: nach den Analysen des Bewusstseins, Entscheidungen zu treffen.
Alaya Vijnana: Wurzeln des Lebens. Unsere Körperlichkeit, Wahrnehmungen, Gefühle, Formationen kommen vom Alaya Vijnana.
 
Alaya Vijnana ist die Zielscheibe der Erleuchtung. Wenn ein Buddhist sein eigenes Alaya Vijnana herausfinden (d.h. er weiss, wo sein Alaya Vijnana ist und woher sein Leben kommt), ist er erwacht.
 
Das Interview ist nicht irreführend. Es hilft den Menschen, nachzudenken: Ist der tibetische Buddhismus wirklich Buddhismus? Wenn ja, warum weicht seine Lehre ganz fern vom Buddhismus ab? (Vor allem macht er das Bewusstsein zur Zielscheibe der Erleuchtung, wenn die Anhänger keine Gedanken im Orgasmus der tantrischen Sexualpraktiken haben.)

 


Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg