Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Nazinahe östliche Mystik

Nazinahe östliche Mystik

 

Hitler's Nazi regime had close connections with the Tibetan Government. There were several SS expeditions to Lhasa
(Foto and text: www.westernshugdensociety.org/dalai-lama/dalai-lama-nazi-connections/)


©
http://www.trimondi.de/H-B-K/med.hi.01.htm

Von Georg Schmid (Prof. für vergleichende Religionswissenschaften an der Universität Zürich)

Dass manche Nazis - allen voran Himmler - den Nationalsozialismus zur veritablen Religion ausbauen wollten, ist bekannt. Ebenso bekannt ist das Faktum, dass sich aus mageren altgermanischen Quellen heraus allein ein zukünftiges Deutsches Großreich religiös nicht überzeugend einbinden ließ. Stand die Mystik des Ostens vielleicht nicht nur den Wurzeln aller arischen Zivilisation, sondern auch einem zukünftigen arischen Großreich geistig sogar näher als die literarisch weit schlechter dokumentierten alten Germanen? Wie immer man die Liebe mancher Nazis zu östlicher Mystik deuten wollte, sie verband sich mit einer auffallenden Nazinähe bedeutender damals aktiver Indologen und Buddhisten. Finden Nazis auf ihrem Marsch durch die Traditionen östlicher Mystik, was einer zukünftigen Nazi-Religion dienen könnte? Die Idee des kommenden Weltenherrschers und Gründer eines göttlichen Weltreichs, in hinduistischen und buddhistischen Texten als Hoffnung präsent, wird ebenso gerne aufgegriffen und auf Hitler angewandt, wie die Kriegsmoral der Bhagavadgita, die den Kämpfer zum pflichtbewussten Kampf verpflichtet, wie die Samurai-Mystik Japans, die auch der Militärfaschismus Japans seinen Zwecken gerne dienstbar machte, wie die tibetische Kalachakra-Spiritualität, die tantrischen Buddhismus mit Kriegermystik, Endzeitspekulationen und Wunderwaffensymbolik verbindet, und wie die hinduistische Kastenlehre, die den arischen Übermenschen Europas in seiner Überlegenheit über alle Untermenschen bestärkt. Nicht einmal die Mitte des frühen Buddhismus, das Konzept und die Erfahrung des Anatta, des Nicht-Ich, bleiben von den spirituellen Schatzsuchern der Nazizeit verschont.

Erst die Erfahrung des eigenen Nicht-Ichs – dies betonen die nazinahen Freunde östlicher Spiritualität - baut den heillosen Individualismus ab und ermöglicht ein neues Einswerden des Einzelnen mit dem Volk. Selbstverständlich erlebt heute der Freund buddhistischer Spiritualität diese Beutezüge spiritualitätshungriger Nazis durch die Gefilde östlicher Spiritualität als hemmungslose Ausbeutung des mystischen Ostens. Aber warum fragt sich der moderne Betrachter, haben Indienfreunde und Buddhisten sich diesen Beutezügen nicht in den Weg gestellt, sondern sich häufig noch als Reisebegleiter angeboten und angedient? Die bekanntesten Orientalisten der damaligen Zeit lassen Viktor und Viktoria Trimondi in ihrem umfangreichen Werk mit vielen Zitaten und Belegen aufmarschieren: Walter Wüst, Jakob Wilhelm Hauer (der Yoga-Experte), Sven Hedin, Ernst Schäfer, Heinrich Harrer ("7 Jahre in Tibet"), Daisetz Taitaro Suzuki ("Die große Befreiung"), Eugen Herrigel ("Zen in der Kunst des Bogenschiessens"), Karlfriedrich Graf Dürckheim, Georg Grimm, Nyanatiloka - da fehlt kaum einer in der langen Reihe prominenter Orientalisten und Buddhisten, der nicht seinen Beitrag zum unheimlichen Brückenschlag zwischen Ost und West, zwischen Naziideologie und östlicher Mystik geschlagen hätte. Gewiss – nicht jedem dieser Brückenbauer kann vorgehalten werden, er hätte die ganze Naziideologie uneingeschränkt unterstützt. Wahrscheinlich waren die von Indologen und Buddhisten anvisierten Brückenschlag eher als Versuch der Anbiederung an ein Regime gedacht, das auch Wissenschaftler und Mystiker nicht übersehen konnten. Aber neben dieser Anbiederung fehlt wenigstens in der vorliegenden Dokumentation jede Form der Distanz der erwähnten Prominenz gegenüber dem Nationalsozialismus. Wenn alle Formen der Distanzierungen damals wirklich unterblieben sind und nicht nur in der vorliegenden Dokumentation übergangen wurden, dann stellt sich in der Tat die Frage, ob östliche Spiritualität aus ihrer Mitte heraus, vielleicht in ihrer Liebe zum geistigen Meister, besonders autoritätshörig und anfällig für totalitären politischen Missbrauch sei.

Oder nahmen Indologen und Buddhisten einfach die Chance war, dem semitisch-jüdischen Christentum nun eine "genuin arische" Religiosität gegenüberzustellen? Oder verband sich eine nicht selten spürbare Arroganz der Erleuchteten gegenüber der noch unerleuchteten Welt nur zu schnell mit arischem Rassedünkel? Diese Fragen stellen sich umso dringlicher, als die Verbindung zwischen rechtsextremem Gedankengut und östlicher Mystik mit dem Ende des Dritten Reichs keineswegs abbrach. Auch für die Zeit nach Hitler liefert das Ehepaar Trimondi eine ganze Reihe von neuen Verknüpfungen rechtslastiger Mentalität mit östlicher Mystik. Chögyam Trungpa baute sich geleitet vom Shambala-Mythos, eine eigene Armee und spielte sich zum kleinen Diktator seiner Gemeinschaft auf. Der hierzulande noch weit bekanntere Lama Ole Nydahl, in einem früheren Leben ein Dharmageneral, beklagt den buddhistischen Pazifismus als Schwäche. Der Dalai Lama bietet zwar seine Kalachakra-Einweihungen als "Ritual für den Weltfrieden" an. Aber gelingt es ihm, die im Ritual enthaltene Kampfsymbolik so weit zu sublimieren, dass niemand sich in religiös-faschistischen Träumen und apokalyptischen Hoffnungen bestärkt fühlt? Kurz - die Verbindung zwischen rechtslastiger Mentalität und östlicher Mystik ist kein Problem, dass sich nach Hitler erledigt hätte. Die von den Trimondis aufgeworfenen Fragen rufen nach einer Antwort, weil sie auch Fragen unserer Zeit sind. Alles in allem ist Buch der Trimondis ist dazu angetan, allen Freunden östlicher Mystik einen heute schmerzlichen, aber im Zuge der allseits nötigen Aufarbeitung der Nazizeit notwendigen Dienst zu erweisen. Den Osten lieben kann noch jeder, der sich durch Trimondis Werk durcharbeitet. Aber für den Osten schwärmen kann genau besehen niemand mehr. Das verwehrt ihm die Fülle vorliegender Belege. Nun fragt sich nur noch, ob denn Liebe mehr wert war, als sie noch durch rosarote Träume schwebte. Wird wirkliche Liebe nicht immer auf dem Boden der Realitäten gelebt? Ein Wunsch sei dem Schreibenden zum Schluss dieser Bemerkungen zu Trimondis neuestem Buch noch erlaubt: Nun müsste jemand versuchen, die andere, nazikritische Seite im Leben und Denken der großen Indologen und Buddhisten der Nazizeit aufzuspüren und aufzudecken. Es kann doch kaum sein, dass die geistige Verwirrung fast ausnahmslos alle Freunde östlicher Mystik heimsuchte. Das wäre nicht nur ernüchternd, das wäre ein Albtraum. Ich warte auf die Publikation, die mir in aller unbestreitbaren geistigen Verwirrung damals Momente der Klarheit oder gar Phasen des Widerstandes aufdeckt.

Georg Schmid, Greifensee (
www.relinfo.ch)



Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg